Die Gründung des Minoritenklosters in Wels erfolgte um 1280. Die Herren von Pollheim gelten als Gründer des Welser Bettelordenkonvents. Um 1300 entstand eine große frühgotische, flachgedeckte Kirche, von der noch der Chor mit seinen mächtigen Strebepfeilern erhalten ist. Um 1840 wurde die spätgotische Barbarakapelle im Süden des Klosterareals an der Stadtmauer erbaut.
1519 ließ der reiche Welser Bürger Wolfgang Huebmer die Wolfgangkapelle an der Südseite der Minoritenkirche erbauen. Umbauten des 17. und 18. Jhdts. gaben dem Langhaus seine heutige Form. Damals entstand das Stichkappentonnengewölbe, das den Chorbau überragt. Die schlichte spätbarocke Scheinfassade wurde nach dem Brand von 1748 aufgeführt. Nach Plänen des Welser Barockbaumeisters Wolfgang Grinzenberger entstand damals auch die schmuckreiche Fassade des benachbarten Klosters.
1784 hob Josef II. das Kloster auf. Das Klostergebäude wurde vorerst in eine Kaserne umgewandelt und wurde dann im Laufe der Zeit u.a. als Gerichtssaal, Gefängnis, Turnsaal und Feuerwehrdepot genutzt.
1997 wurde das Minoritenkloster abermals umgebaut und revitalisiert. Nachdem im Jahr 2000 hier die OÖ. Landesausstellung "ZEIT ? Mythos, Phantom, Realität" gezeigt wurde, werden nun die Räume des ehemaligen Klosters für Veranstaltungen aller Art genutzt.
Quelle und Foto: Stadtmarketing Wels (Nov. 2011)
Minoritenplatz 4, 4652 Wels